Das letzte Brücklein
Es ist geschafft, wir sind heile in Castelnaudary angekommen! Zuvor haben wir seit Villesèquelande aber noch 19 dieser speziellen Schleusen des Canal du Midi bewältigen müssen. Es lief ganz gut, bis der eine Schleusenwärter uns mitteilte, dass die nächsten sechs Schleusen von uns selber bedient werden müssten. Das heisst vor jeder Schleuse anhalten, die Bea muss aussteigen und zur Schleuse rennen, dort ein blaues Knöpfchen drücken, damit die Schleuse allenfalls Wasser abläst und dann die Tore für die Sina öffnet. Dann durfte der Paul die Sina in die Schleuse steuern, musste auf's Dach klettern und der Bea ein Seil zuwerfen, danach schnell wieder in den Steuerstand hinunter, während die Bea das grüne Knöpfchen drückte, damit sich die Tore schliessen und die Schleuse anschliessend gefüllt werden kann. Wir, die eigentlich nie aussteigen, waren also etwas gefordert. Zwei von sechs Schleusen funktionierten nicht, so dass doch noch ein Schleusenwärte kommen musste, dieser war sehr ärgerlich, weil er dieses unmögliche System ebenfalls nicht mochte. Naja, wir brauchten ziemlich lange bis wir sie hinter uns gelassen hatten. Die letzte Schleuse vor Castelnaudary hat vier Kammern und wir waren im Nu oben angelangt. Der Schleusenwärter stieg extra von seinem Turm herunter und teilte uns hoch erfreut mit, dass wir das super gut gemacht hätten, es sei selten, dass jemand sein Schiff und den Schleusungsprozess so gut beherrschen würde. Ihm sei es auch egal (ganz gegen die Regeln!), ob wir nur mit einem Seil festmachen würden. Solch schöne Komplimente lassen uns vergessen, was wir in den letzten Tagen alles anderes im Canal du Midi erleben durften. Übrigens, wir hatten auch viele Zuschauer, die eifrig mit ihren Handys dokumentierten und natürlich auch unser "Go Vegan" mitbekommen hatten. Und dann kam es, das letzte Brücklein vor unserem Winterquartier, unten durch und gleich links war für uns unser Platz reserviert, so dass wir bequem festmachen konnten. Anka, Odile's Arbeitskollegin begrüsste uns sehr herzlich, wir fühlen uns ganz Zuhause, vielen Dank!