Ein Storch aus Charmes
09.05.2021
Da in Epinal die Stromversorgung im Hafen nicht funktionierte, hatten wir uns gestern entschlossen noch ein paar Schleusen in Richtung Charmes weiterzufahren, bis dahin waren wir schleusentechnisch ziemlich verwöhnt gewesen, alle Schleusen waren für uns bereit und wir konnten schnell weiter, doch seit Epinal muss jede Schleuse zuerst noch aufgefüllt werden (wir schleusen abwärts), das wär an sich kein großes Problem, wenn nicht der Wind immer stärker geworden wäre! Und heute Morgen konnte man schon von stürmischen Böen reden, also mussten wir beim "ici" (ein Kästchen ca. 200 Meter vor dem Schleusentor, das die Schleuse aktiviert, sofern wir mit unserem kleinen gelben Apparat ein Signal auslösen) den Motor abstellen und uns langsam von Wind und der sanften Strömung, die die Schleuse beim füllen auslöst, treiben lassen. Da das nicht immer so toll funktionierte, mass der Paul die Zeit vom Auslösesignal bis zum vollständigen Öffnen des Schleusentors, viereinhalb Minuten, 😉, doch die nächste Schleuse konnte wegen großer Mengen von Treibgut ihr Tor nicht ganz öffnen und stellte ihr Signal auf Doppelrot 😫😫. Der VNF-Angestellte kam und kam nicht, also wollten wir vorsichtig ans Tor heranfahren und das Geäst selber entfernen, was gründlich misslang und um vom Wind nicht völlig abgetrieben zu werden, enterten wir kurzerhand die Schleuse 😎💖. Der Schleusenwärter hatte offensichtlich nicht seinen besten Tag, er kündete uns an, dass noch ein weiteres Schiff kommen werde (woher den auch?????) und wir warten müssten. Gemütlich befreite er das Tor vom Unrat und würdigte uns keines Blickes, so gemein 🤣🤣, irgendwann hatte der Paul genug und er fragte den Mann lieblich sanft 😡, ob es vielleicht denn doch möglich wäre uns alleine zu schleusen. Nicht einmal ein klares Nein kam über dessen Lippen, er meinte gar, man müsse Wasser sparen, worauf es dem Paul den Deckel etwas anhob und er ihn auf die großen Wassermengen aufmerksam machte, die der Himmel, Gott sei Dank, in den letzten Tagen auf uns niederprasseln ließ und die er in den nächsten Tagen noch auf uns niederprasseln lassen wird. Das hat dann doch etwas geholfen und so sind wir dann doch noch alleine bis nach Charmes gekommen, wo hoch oben auf dem Baum uns der Storch freundlich beklapperte 😉💝😊.