Gegen die Strömung
Früh morgens wollen wir vor der Schleuse in Amiens unser Schiffchen wenden, es wird sehr knapp, unsere Nachbarn wollen im Pyjama den Spektakel nicht verpassen, aber unsere Schiffsmannschaft hat alles im Griff und so sind wir nach kurzer Zeit bereits wieder flussaufwärts unterwegs. Die Strömung ist stark, etwa so wie befürchtet, wir fahren noch zwischen 5 und 6 Km/h, werden also den ganzen Morgen benötigen, um zurück nach Corbie zu kommen. Chiara will immer noch nicht essen, wir könnten zur Not in Corbie noch einmal zum Tierarzt gehen. Nachdem der Paul ihr dann ihre Medikamente mit veganem Speck beliebt gemacht hat, bessert sich ihr Zustand zusehends, wir sind riesig froh. Natürlich will sie jetzt auch nichts mehr anderes Essen, es gibt also noch viel zu tun. Auch die zweite Etappe nach Cappy bewältigen wir, bzw. unsere Sina gegen viel Strömung. Dort bleiben wir gerne eine Nacht, denn am nächsten Morgen ist die Somme nur noch Kanal und da fährt es sich vermutlich etwas leichter. Denkste, denn dort ist es voll von Algen, also weiterhin nur langsam in Richtung Canal du Nord. Der Canal de la Somme untersteht nicht dem VNF, sondern dem Conseil Général des gleichnamigen Departementes. Was auffällt ist, dass wir hier überaus viel Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erleben durften. Natürlich geben die einem hier auch ein Bewertungsformular ab, das der Paul klarer Weise mit Bestbewertung zurückgeben wird. Jetzt wo wir die Gegend hinter uns lassen werden, wurde auf VIGICRUES die Somme von der Warnstufe Crue auf Grün zurückgesetzt und die Wasserpegel beginnen leicht zurückzugehen, wir waren vielleicht doch etwas zu vorsichtig gewesen, aber lieber einmal zuviel als...