Palavas und la Police Communale
Nach einer kurzen letzten Fahrt auf der Rhône sind wir gestern wieder auf dem Canal du Rhône à Sète angekommen, einen kleinen Zwischenhalt haben wir gerne wieder in Aigues-Mortes eingelegt und heute wollten wir in Palavas-les-Flots wie vor gut einer Woche den Tank auffüllen, so dass der Paul sich ausrechnen könnte, ob sich der Verbrauch mit der modifizierten Schraube etwas verringert hätte. Natürlich wussten wir bereits, dass in Frankreich zur Zeit Kraftstoffmangel herrscht, schöne Bilder von überfüllten Tankstellen wurden bereits im Deutschen Fernsehen gezeigt und so waren wir also vorgewarnt. Vor der Zapfsäule angekommen, durften wir erkennen, dass auch hier tatsächlich viele Autofahrer noch die letzten Tropfen Benzin abholen wollten, wir allerdings wollten ja nur Diesel. Dummerweise waren von der vier Zapfsäulen nur zwei in Betrieb und es herrschte wohl schon eine ziemlich angespannte Stimmung, ein netter Herr meinte, wir sollten uns mit unseren Kanistern in die Schlange einreihen, was der Paul dann nach einigem Zögern dann auch tat. Als wir dann an der Reihe waren, konnte der Paul gerade einmal 60 Liter in den Tank giessen und schon stand die Police Communale vor Ort. Der Paul hatte schon vorher gehört, wie einige genervte Autofahrer die Bea, die die Kanister einfüllte, verbal zu belästigen versuchten, die Bea aber konnte ihnen nur sagen, dass für die französische Sprache ihr Mann zuständig sei und sie sie nicht verstehen könne. Was der Paul von Weitem hörte, war nicht gerade schön, so sei das was wir hier täten illegal und wir seien Egoisten und Schlimmeres mehr. Als der Paul seinen siebten Kanister in Empfang nehmen wollte, trat dann barsch der Polizei-General vor ihn hin und befahl ihm, sein tun sofort einzustellen, es sei unter den gegebenen Umständen in Frankreich verboten Kanister mit Benzin zu füllen. Da nutzte es auch nichts, dass der Paul ihm beteuerte, er würde die Kanister nicht horten, sondern direkt in den Tank seines Schiffes giessen, weil der Schlauch zu kurz sei und dass es sich um Diesel handle, der von der Knappheit nicht betroffen sei. Der Treibstoff sei nur für Autofahrer, obwohl es auch eine Zapfsäule mit Benzin für Sportboote gibt, der Mann liess sich nicht erweichen. Natürlich dauerte das ganze polizeiliche Intermezzo länger, als wenn der Paul noch einmal 60 Liter Diesel eingefüllt hätte, Hauptsache es herrscht wieder Recht und Ordnung! Wir sind froh, dass wir unseren Tank erst vor einigen Tagen aufgefüllt haben, denn hätten wir wirklich Diesel gebraucht, dann wäre das ziemlich mühsam geworden.