Sommerlicher Herbst

Die Temperaturen steigen noch einmal auf sommerliche Werte, seit gestern schlängelt sich der Canal du Midi durch herrliche Waldlandschaften, die Bäume verfärben sich langsam und die ersten Blätter schwimmen bereits im Kanal. Nur noch wenige Boote befahren diese schöne Gegend und so sind wir meist alleine unterwegs. Nach unseren schweren Auseinandersetzungen mit einigen Schleusenwärtern, nahmen wir uns gestern vor, Ruhe zu bewahren und alles schön brav so zu machen wie es dem jeweiligen Eclusier behagen würde, doch leider ging auch das nicht so gut, denn bereits in der zweiten Schleuse, liess der dortige Schleusenherrscher absichtlich oder fahrlässig das Wasser viel zu schnell ein, unsere Sina wurde empfindlich von der Wand weggerissen und die Bea konnte das Seil kaum mehr halten, auch der Paul konnte weder mit Bugstrahler noch mit dem Motor etwas ausrichten, ein Unfall schien sich anzubahnen. Der Schleusenwärter sah das ganze und intervenierte auf die Zurufe von Bea nicht, erst als der Paul unaufhörlich kräftig hupte, stellte er dann langsam die Wasserzufuhr ab. Der Schreck sass uns gehörig in den Gliedern, die Bea sagte ihm, als wir oben angekommen waren, dass das ziemlich gefährlich gewesen sei und der Ignorant meinte nur, dass wir selbst schuld seien, oke, dann gab es doch wieder Zoff, aber bis zum heutigen Abend zum letzten Mal. Die Gegend ist zu schön, als dass sich Aufregen lohnt, zum Kanal du Midi gehört es offensichtlich einfach, dass einige Schleusenwärter ziemliche "Stinkstiefel" sind. Es muss an dieser Stelle natürlich auch gesagt werden, dass sich einige auch sehr zuvorkommend verhalten. Carcassonne haben wir heute bereits hinter uns gelassen und morgen werden wir hoffentlich heil in Castelnaudary ankommen.