Wann geht es über den Etang??

29.03.2024

Am Freitag ging es schon ein erstes Mal wieder los, zumindest befürchtete das der Paul. Der Schleusenwärter in Marseillette meinte zum Paul, dass er noch zwei Schiffe unterhalb der Schleuse auf neun Uhr erwarte und wir also etwa zwanzig Minuten warten müssten. Doch der Paul liess nicht locker und sagte ihm, dass wenn er uns jetzt kurz Schleusen würde, dann wären wir fünf Minuten nach neun Uhr schon unten und sie hätten für die Nacht das Wasser ja auch ablaufen lassen und nicht ökonomisiert. Und, oh Wunder, der Schleusenwärter ging auf diesen Vorschlag ein (die Chance steht hier im Canal du Midi maximal 1:100, 🤣), und so kamen wir dann zügig vorwärts bis zur Schleuse Puichéric, dies ganz in unserem Sinne. Dort allerdings war die Schleuse nicht bereit, wir mussten kurz festmachen und der Paul musste den Schleusenwärter suchen gehen. Er wurde von einem knurrenden Hund begrüsst und auf lautes Rufen tat sich vorerst nichts. Als dann ein älterer Herr aus dem Haus kam und der Paul sich schon freute, meinte der, dass er nicht der Schleusenwärter sei. Immerhin führte er den Paul dann zu einem Nebenhäusschen und da sass tatsächlich ein Wesen, das einem Schleusenwärter nahe kam. Dieses Wesen meinte auf jeden Fall, dass es noch ein Boot in zehn Minuten erwarte. Weil der Kanal da schnurgerade verläuft, konnte auch der Paul erkennen, dass da sicher kein Boot in zehn Minuten ankommen würde, was er auch sofort kund tat. Wie üblich in solchen Situationen, werden diese "Wesen" genau dann ziemlich stinkig. Paul blieb ruhig und fragte ob wir wenigstens noch vor dem Mittag schleusen dürften (es war 11 Uhr), und so konnte das Wesen sein Gesicht wahren. Es kam übrigens kein Schiff!! Der Kerl war so abgestürzt, dass er wohl unser Schiffchen aus der anderen Richtung erwartet hatte. Nach einer halben Stunde war der Spuk dann auch wieder vorbei und wir kamen am Nachmittag trotz viel Gegenwind ziemlich zügig nach Ventenac, wo wir uns dann mehr der Frage, wann ist dieses Jahr wohl der richtige Zeitpunkt um über den Etang de Thau zu fahren zuwenden, diese aber nicht abschliessend beantworten konnten. Heute gings dann zwar auch wieder früh los, nach Capestang, wo wir einen Halt einlegten, um unsere Vorräte aufzufüllen. Am Nachmittag fuhren wir dann noch nach Béziers vor die Schleusentreppe, die wir dann Morgen bewältigen werden. Die Frage des Etang bleibt ungeklärt, wir werden wohl am Montag oder am Dienstag das Abenteuer wagen, doch die Rhône wartet mit viel zu viel Wasser und so werden wir uns und wohl eine Weile im Canal du Rhône à Sète die Zeit um die Ohren schlagen müssen...